Aussenbereich Park Hyatt Vienna: Steinskulpturen an der Fassade / Brunnen:
Einleitende Vorbemerkungen
1913 – 15 wurde nach dem Abbruch des alten k. k. Kriegsministeriums-Gebäudes „Am Hof 2“ (Ecke Bognergasse/Seitzergasse) ein Bank- und Geschäftshaus für die Niederösterreichische Eskompte-Gesellschaft nach den Plänen von Ernst Gotthilf und Alexander Neumann errichtet.
1938 wurde das Gebäude durch die Länderbank Wien erworben und 1991 in der Bank Austria aufgefangen.
Nach den Kriegsschäden wurden Wände und Betondecken in den oberen Geschossen ausgewechselt. 1952 kam es zu einem Ausbau um ein Geschoß des Mitteltraktes (Festsaal und Kassensaal). Während umfassenden Umbauarbeiten in den Jahren 1995 – 97 wurden auch die den Kassensaal umgebenden Räumlichkeiten verändert.
Nach dem Erwerb der Ganymed-Immobilienvermietungsgesellschaft sollten umfassende Bestands- und Schadensaufnahmen der denkmalgeschützten Innenräume und Objekte des Gebäudes am Hof 2, 1010 Wien erstellt werden.
In diesem Zusammenhang wurden für den „Bereich Stein“ Befundungen an Wand- und Pfeilerverkleidungen, Stiegenhäusern, Böden und Kleinobjekten und Naturstein im Zeitraum Januar bis April 2010 durchgeführt.
Restauratorische Maßnahmen:
Reinigung: Die Steinskulpturen mussten zunächst gereinigt werden, um das tatsächliche Aus- maß der Schäden zu erfassen. Der Stein wurden erst mittels Heißdampf- bzw. Mikrodampfstrahl-Verfahren gereinigt. Im Anschluss erfolgte die antimikrobiolgische Behandlung mittels Antigrün
Abwitterung der Oberfläche: Sandende Oberflächen im Bereich der Abwitterungen wurden mit Kieselsäureesther gefestigt. Die durch die Abwitterung entstandenen Fehlstellen wurden gemäß dem Maßnahmenkatalog ergänzt.
Zementergänzungen/Zementüberzüge aus vormaligen Restaurierungen: Die Entfernung der Überzüge bzw. der Ergänzungen erfolgte durch manuell- mechanisches Herausarbeiten mit Steinmetzwerkzeugen. Im Anschluss wurden die Fehlstellen mit einem technisch und ästhetisch angepassten Steinersatzmaterial ergänzt. Besonders große Zementergänzungen wurden durch Vierungen ersetzt.
Ausbrüche / Fehlstellen: Ausbrüche bzw. Fehlstellen wurden mit einem technisch und ästhetisch angepassten Steinersatzmaterial ergänzt. Großflächige Ergänzungen wurden mit Glasfaserstäben zusätzlich armiert oder mit Vierungen versehen. Vorhandene, durch Witterung abgesprengte Teile, wurden, nach Reinigung der Bruchfläche sowie Setzen von Armierungen (Glasfaserstäbe), miteinander verklebt. (Epoxidharz)
Fugen: Die Fugen zwischen den einzelnen Bauteilen waren größtenteils in desolatem Zu- stand. Aus diesem Grund wurde beschlossen sämtliche Fugen zu öffnen, und durch eine entsprechende Fugenmasse zu ersetzen. Rezeptur siehe Anhang.
Schäden durch Verhängung: Die Skulpturengruppe am Dach (Ecke Bognergasse/Seitzergasse )war an mehreren Punkte mit Formrohren aus Eisen nach hinten verhängt. Durch die Verankerung im Stein wurden im Laufe der Zeit die Zementüberzüge sowie auch Teile der Substanz abgesprengt. Die gesamte Verhängung wurde also entfernt und durch die Firma SDC ersetzt. An den großen Fehlstellen, welche durch die ursprüngliche Verhängung entstanden sind, wurden Vierungen gesetzt.